Veröffentlicht am 22.10.2017 in Allgemein
Menschen denen es gelingt selbstbestimmt zu leben, wird häufig nachgesagt, dass sie egoistisch sind. Unsere Erfahrung aus zahlreichen Gesprächen ist eine völlig andere. Menschen die selbstbestimmt leben haben ein enormes Maß an Selbstreflexionsfähigkeiten entwickelt ohne dabei „Nabelschau“ zu betreiben. Um ein selbstbestimmtes Leben, also ein Leben führen zu können welches für einen selbst stimmig ist, braucht man immer auch die Dialogführung mit anderen Menschen; zum Abgleich mit seiner eigenen inneren Stimme.
Offene und ehrliche Kommunikation
Die Unterschiede, das Nicht-Gewollte und die klaren Abgrenzungen im miteinander artikulieren zu können, erfordert Mut und kommunikative Befähigung. Wer kennt das nicht: Man begegnet einem Menschen mit einer fremden Kultur und dennoch begegnet man sich durch non-verbale Kommunikation auf einer zutiefst menschlichen Ebene. Vielfach braucht es keine Worte, um zu erkennen, ob die Weltbilder miteinander stimmig verbunden werden können. Es geschieht scheinbar alles ganz einfach.
Alles ganz einfach?
Ja und Nein! Wenn Sie schon einmal eine Führungskraft erlebt haben, die wirklich autonom ist, dann wissen Sie wie herrlich einfach die Dinge des Lebens sind. Denn diese Führungskraft bringt die Dinge auf den Punkt. Sie spielt keine „Spielchen“. Diese Führungskraft verbiegt sich nicht für die nächst höhere Ebene des Managements. Selbstbestimmte Lebensweisen erfordern eine immerwährende Arbeit an der eigenen Persönlichkeit im Kontext zur Welt, Umwelt sowie zum anderen Individuum.
Doch einfach ist es nicht, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Weshalb?
Weil es unzählige Barrieren und Restriktionen gibt, die von Menschen zu Systemen gemacht wurden. HR hat aus unserer Sicht ein großes Maß an Verantwortung auch in eigener Sache darauf zu achten „autonom“ zu bleiben und zu sein! In den vergangenen 20 Jahren konnte ich immer mehr beobachten, dass HR die eigene Autonomie mehr und mehr verloren hat. Mutige HR’ler sind aus unserer Sicht die wichtigsten Sparringspartner, damit sich in einer Firma eine Führungskultur der Selbstbestimmtheit entfalten kann.
Selbstbestimmtheit hat nichts mit Willkür zu tun – ganz im Gegenteil!
Probieren Sie es mal aus. Sagen Sie einem Vorgesetzten oder einem Kollegen einmal in ganz klaren Worten wie Sie die Dinge sehen – selbstverständlich in einem respektvollen Ton; aber eben dennoch „ungeschminkt“. Sie werden erkennen, dass dies eine schwierige Aufgabe ist. Denn Sie können sich nur ganz klar selbstbestimmt abgrenzen, wenn Sie sich mit Ihrer Sichtweise der Dinge und mit der Sichtweise der Dinge Ihres Gegenübers intensiv und eben gerade nicht willkürlich aus einem Impuls heraus auseinander gesetzt haben.
Was auch spannend zu beobachten ist, wie Ihre Vorgesetzten oder Ihre Kollegen/innen darauf reagieren – wer souverän und besonnen bleibt, führt ein selbstbestimmtes Leben.
Alle Anderen sind weit davon entfernt!
In diesem Sinne, führen Sie ein selbstbestimmtes Leben – im beruflichen wie privaten Umfeld; dass lässt sich sowieso nicht voneinander trennen.
Ihre, Karin Beck-Sprotte
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