Veröffentlicht am 27.02.2015 in Blog
Konflikte bedeuten Potential für kreative Lösungen im Büroalltag. Das erfordert ein Team, das offen miteinander umgeht. Gefährlich werden erst unausgesprochene Meinungsverschiedenheiten – die verdeckten Konflikte.
Wie zeigen sich verdeckte Konflikte?
Bei unausgesprochenen Problemen scheint an der Oberfläche alles in bester Ordnung und jeder Beteiligte zufrieden. Doch unter dieser Hülle herrscht die bekannte „dicke Luft“, die als deutliche Spannung im Raum, auch von Außenstehenden wahrgenommen wird. Daraus bilden sich oftmals typische Konfliktrollen, wie Täter, Opfer, Vermittler oder Ratgeber, die je nach Perspektive von den Konfliktparteien anders verteilt werden.
Die Ursache von verdeckten Konflikten
Vier Faktoren beeinflussen das Keimen von Konflikten erheblich:
1. Fehlende Struktur
In einem Unternehmen muss klar definiert sein, wer welche Funktion und Rolle inne hat und wer für welche Aufgaben bzw. Gebiete die Verantwortung trägt. Ist dies nicht der Fall, arbeitet jeder Mitarbeiter auf seine eigene Art und Weise und dies kann in der Zusammenarbeit anecken. Daher ist eine klare Struktur der Arbeitsprozesse sehr wichtig.
2. Unklare Führung
Wenn der Chef sich nur als Chef aufspielt, sich nicht für die Schwierigkeiten seines Teams interessiert und zudem noch ungenaue oder keine Ansagen macht, dann fehlt den Mitarbeitern die Wertschätzung ihrer Arbeit. So entstehen Machtkämpfe um die Gunst der Führung.
3. Unzureichende Kommunikation
Für eine effiziente Zusammenarbeit braucht es den regelmäßigen Austausch der Mitarbeiter untereinander. Oft fehlt aber die Zeit dazu sowie die ehrliche Offenheit. Darüber entstehen schnell Missverständnisse, die wiederum Konflikte auslösen.
4. Misstrauen
Alle vorangegangenen Faktoren beruhen auf dem Mangel der Eigenschaft zu vertrauen. Wenn das Vertrauen in das Team und die Führung fehlt, ebnet dies immer neue Konflikte. Offene, sachliche Aussprachen können klären, ob das Misstrauen in einen Kollegen auch gerechtfertigt ist.
Verdeckte Konflikte lösen
Sollten Sie als Führungskraft in Ihrem Team verdeckte Konflikte spüren, beachten Sie folgende drei Schritte:
- Vorbereitung
Versetzen Sie sich in die Lage des Konflikts. Agieren Sie als Schlichter, also Vermittler oder sind Sie eine aktiv betroffene Partei? Wie fühlen Sie sich in Ihrer Rolle und was liegt Ihnen am Herzen? Was möchten Sie klären und mit einer Aussprache erreichen? - Gesprächsankündigung
Auch die anderen Beteiligten sollten die Möglichkeit haben über diese Fragen nachzudenken. Treffen Sie daher früh genug eine Verabredung zum Gespräch und geben Sie kurz und diplomatisch an, worum es gehen wird. So schaffen Sie eine erste neutrale Gesprächsbasis. - Sondieren der Parteien
Bevor Sie alle Beteiligten versammeln, führen Sie mit jedem Einzelgespräche. So erhalten Sie einen Überblick von allen Standpunkten und können die Ursache des Konflikts leichter ausmachen. Dann sind Sie gewappnet für eine offene und sachliche Aussprache.
Fazit: Ein verdeckter Konflikt kann nur dann gelöst werden, wenn der Kern zur Sprache kommt. Doch das erfordert Offenheit und Mut. Deshalb ist es die Aufgabe der Führungskraft eine vertrauensvolle und angstfreie Atmosphäre am Arbeitsplatz zu schaffen und verdeckte Konflikte frühzeitig aufzudecken.
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