Veröffentlicht am 14.04.2016 in Blog
Der digitale Wandel bietet eine größere Dimension zur Kommunikation. Egal wo wir sind und wann wir da sind, Social Media, Internet und Messenger machen uns erreichbar und ermöglichen die schnelle Nachricht. Selbst im Job gehen wir oft nicht mal mehr über den Flur, sondern tippen eine schnelle E-Mail. Ist die persönliche Face-to-Face Kommunikation dann überhaupt noch notwendig?
Persönliche vs. virtuelle Kommunikation
Eine Umfrage des Marktforschungsunternehmen GfK im Februar 2016 hat gezeigt, dass nur knapp ein Viertel von 27.000 Befragten aus 22 Ländern virtuelle Kontakte als gleichwertig mit persönlichem Kontakt empfinden. Darunter befinden sich vor allem die 20-39 Jährigen. Die meisten deutschen Befragten sind jedoch anderer Meinung. 32 Prozent führen ein Gespräch lieber persönlich vor Ort, als online. Diese Meinung zieht sich auch durch den Großteil aller Altersklassen.
Vor- und Nachteile der persönlichen Kommunikation
Im Arbeitsalltag setzen viele Unternehmen auf die virtuelle Kommunikation. Über Chats, Videokonferenzen und Ähnlichem lässt sich der Tag flexibler gestalten. Dennoch braucht es auch das persönliche Miteinander, damit Teamwork stark und erfolgreich funktionieren kann. Persönliche Kommunikation hat seine Vor- und Nachteile.
Vorteile
- Kollegenbindung
Internationale Unternehmen arbeiten oft miteinander, ohne dass die Kollegen aus verschiedenen Ländern sich jemals persönlich gesehen haben. Dabei können sich Mitarbeiter besser einschätzen, wenn sie auch den persönlichen Kontakt haben. Sie wachsen so besser zusammen, als über schriftliche Kommunikation. Generell werden Teams durch das Persönliche produktiver. - Bessere Führungskräfte
Face-to-Face Kommunikation bedeutet die Komfortzone zu verlassen und sich mit seinen Mitarbeitern auseinanderzusetzen. Diese Erfahrung ist wichtig, damit eine Führungskraft auch eine gute Führung leisten kann. Auf der anderen Seite fühlen sich Mitarbeiter durch den persönlichen Kontakt viel eher bestärkt und gestützt in ihrer Arbeit. Die Motivation lässt sich leichter übertragen, als in der virtuellen Welt. - Ideenentwicklung
Neben der Produktivität zählt auch die Kreativität und der Ideengeist. Beides entfaltet sich in der persönlichen Teamarbeit besser, als online, wenn jeder für sich im Büro sitzt.
Nachteile
- Hohe Kosten
Mitarbeitern den persönlichen Kontakt zu ermöglichen, bedeutet für viele Unternehmen auch in Reisekosten zu investieren. Außerdem braucht es Vertrauen, dass der Mitarbeiter seine Zeit auch produktiv nutzt und nicht für den privaten Plausch. Dabei hilft es einen konkreten Zeitplan aufzustellen, der einen gewissen Rahmen vorgibt. - Konkurrenz
Wenn Mitarbeiter viel unterwegs sind und nicht nur an ihrem PC sitzen, dann bekommen sie auch mehr von der Welt mit. Viele neue Orte und Büros werden entdeckt, was wiederum die Neugier weckt und Erfahrung bringt, die zur Reflexion verleitet: Fühl ich mich wohl da wo ich arbeite oder will ich lieber woanders sein? - Kontrollverlust
Damit Mitarbeiter nicht tun und lassen, was sie wollen, muss ihnen klar gemacht werden, dass für die bereitsgestellte Zeit der persönlichen Kommunikation eine Gegenleistung erwartet wird. Nämlich produktive Ergebnisse. Die Mitarbeiter müssen verstehen, dass sie Botschafter für die Aufgaben und Themenbereiche des Unternehmens sind und sich dementsprechend verhalten. Ein gewisses Vertrauen gehört dazu, damit es auch nicht zu einem Kontrollzwang kommt.
Fazit: Eine gute Führungskraft weiß um den Wert der persönlichen Kommunikation. In der wachsenden Digitalisierung wird zwar der virtuelle Kontakt nicht ausbleiben, aber für die Teamstärke und die Unternehmensbindung sollte doch darauf geachtet werden, das hin und wieder der Telefonhörer statt der Tastatur in die Hand genommen wird.
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