Veröffentlicht am 28.05.2015 in Blog
Lernen ist ein Prozess ohne Abschluss. Wir lernen ein Leben lang und dazu gehört nicht nur das Wissen, das wir uns vom Kindergarten bis zur Berufsausbildung aneignen. Wir lernen täglich auch in unserer Freizeit dazu. Das kann das Bedienen eines Gerätes sein, das Lesen eines Buches oder der Umgang mit anderen. Wir lernen nie aus, weil wir nie aufhören Dinge auszuprobieren – selbst wenn wir nicht immer bewusst lernen.
Lernmethode Versuch & Irrtum
Eine der bekanntesten Lernmethoden, die vor allem zwischen Mensch und Tier besonders effektiv ist, ist die klassische Konditionierung nach dem Psychologen Iwan Pawlow. Dabei lernen Tiere durch die Abfolge von Versuch und Irrtum sowie der Belohnung bei Erfolg. Wie diese Lernmethode auf den Firmenalltag übertragen werden kann, haben wir in dem Beitrag „Konditionierung: Das goldene Ei“ gezeigt.
Vielleicht kennen Sie auch das Experiment der hungrigen Katzen von dem Forscher Edward Lee Thorndike. Die Katzen saßen in einem Käfig, ihr Futter stand außerhalb. Die Tür des Käfigs konnte von innen durch einen Hebel geöffnet werden. Die Katzen betätigten den Hebel bei ihrem Gejammer nach Futter zunächst zufällig. Bei den nächsten Malen probierten sie den Hebel bereits gezielter aus, bis sie die Tür dann direkt öffneten, um zum Futter zu gelangen. Das Ausprobieren und Versuchen führte, verstärkt durch die Belohnung – das Futter, zu der Konditionierung der Katzen.
Wie macht das der Mensch?
Auch als Kind lernen wir hauptsächlich über Nachahmung, Versuch und Irrtum. Jeder kennt wahrscheinlich das Szenario der heißen Herdplatte. Als Kind gibt man keine Ruhe, bis man die heiße Platte angefasst hat und sich verbrennt. Aber dann fassen wir nie wieder darauf und haben gelernt was der Satz „Vorsicht, das ist heißt und tut weh!“ bedeutet.
So ist es auch bei dem folgenden Beispiel:
Ein Kind will im Supermarkt Süßigkeiten haben, darf aber keine. Es versucht ein paar Methoden, um seinen Willen zu bekommen. Es bittet die Mutter, es quengelt, es weint leise und wenn alles nichts hilft, dann beginnt es laut zu heulen. Wenn Sie hier als Mutter nachgeben, dann merkt sich Ihr Kind, dass das laute Heulen funktioniert und weiß nun, wie es an sein Ziel kommt. Das Ausprobieren verschiedener Verhaltensweisen hat zum Lernerfolg geführt.
Das Gehirn – Festplatte des Menschen
Zum Lernen brauchen wir selbstverständlich unser Gehirn. Aber wie funktioniert das genau? Wie lernt unser Gehirn? Dazu brauchen wir die Neuronen, die Nervenzellen. Diese sind untereinander verbunden. Bei einem Lernvorgang werden bestimmte Neuronen immer wieder gereizt. Die Impulse lösen Botenstoffe aus, die zu der Empfängerzelle wandern und diese aktivieren. Dies geschieht so lange, bis der Kontakt zwischen den Neuronen intensiver wird. Dadurch werden die Impulse effektiver übertragen und die Informationen gespeichert und für uns leichter abrufbar.
Unternehmen brauchen einen kreativen Geist
Unternehmen mit offenen, kreativen Mitarbeitern funktionieren ähnlich dem Gehirn. Sie probieren Strategien aus, verwerfen einige und speichern andere. Sie reorganisieren sich mit der Zeit und strukturieren sich um. Je nachdem, was die Umwelt und der Markt erfordern. Somit können solche Unternehmen schneller und effizienter auf neue Situationen und Herausforderungen reagieren.
Probieren Sie sich also ruhig mal aus. Seien Sie in Ihren Strategien nicht zu festgefahren und lernen Sie voneinander. Auch sich mal zu irren ist wichtig. Denn, wie man so schön sagt: Aus Fehlern lernt man und Übung macht den Meister.
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