Hilfe zum Selbstschutz

Hilfe zum Selbstschutz

Selbstschutz heißt Abgrenzung! Sich abgrenzen meint, in der Lage zu sein, auch mal Nein zu sagen und Ja nur dann zu antworten, wenn körperlicher, geistiger und seelischer Raum für sich selbst bleibt. Oftmals nimmt uns jedoch ein leicht daher gesagtes Ja den Raum, weil dies viel einfacher über die Lippen kommt, als ein entschiedenes Nein.

Was macht Abgrenzung so schwierig?

Karin Beck-Sprotte über SelbstschutzNein zu sagen und sich abzugrenzen, braucht Selbstsicherheit. Wir müssen uns unseren Bedürfnissen bewusst sein, sie aussprechen und leben können. Oft verlässt uns aber diese Selbstsicherheit und wir sehen uns dem Moment gegenüber, wo jemand etwas von uns will, das wir aber eigentlich gar nicht erfüllen möchten. Besonders, wenn dieser „jemand“ ein Freund oder Familienmitglied ist, wird die Sicherheit durch Schuldgefühle ersetzt und macht es schwer das Nein zu formulieren. Stattdessen fällt es uns nicht leicht andere zurückzuweisen und an uns gerichtete Erwartungen nicht zu erfüllen. Es löst in uns den Gedanken aus: „Ich bin ein schlechter Mensch.“

Selbstsicherheit muss gelernt sein

Selbstsicherheit ist eine soziale Kompetenz und basiert auf Lernerfahrung. Wer als Kind viele Grenzüberschreitungen und wenig Achtung der Eltern erlebt hat, der wird nie den Schritt in die Autonomie gegangen sein. Dies ist jedoch wesentlich für ein gesundes Selbstwertgefühl. Ein Kind, das sich nicht selbst gestalten darf, eigenen Impulsen nachgeht und einen geschützten Raum für sich hat, verliert auch das Gefühl für sich selbst.

Selbstschutz – ein Kraftakt

Immer wieder das schlechte Gewissen des Nein-Sagers überwinden und selbstsicher auch mal das ICH über den anderen zu stellen, schützt die eigenen Bedürfnisse und Rechte. Außerdem hilft es die Grenzen anderer zu respektieren und gegen die eigenen verinnerlichten Übergriffigkeiten anzugehen. Kein leichter Akt, der viel Bewusstsein für das eigene Wesen verlangt.

Wie grenzt man sich ab?

Der erste Schritt zum Selbstschutz ist sich bewusst zu machen, nach wessen Pfeife möchte ich tanzen? Und wie fühle ich mich dabei? Das sind die zentralen Fragen, die bei jeder Entscheidung zählen. Erst dann folgt die Antwort Ja oder Nein. Abgrenzen bedeutet nicht, dass Sie nur noch Nein sagen sollen oder werden. Abgrenzung bedeutet achtsamer mit dem Ja umzugehen und somit mit den eigenen Grenzen.

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Über Karin Beck-Sprotte

Karin Beck-Sprotte
Karin Beck-Sprotte berät mit ihrem Unternehmen„beck2you“ seit 2004 als Management Coach HR-Professionals. Mehr als 20 Jahre Erfahrung im HR-Business sind ihre Basis. Ihre Ausbildung als Management Coach hat sie an der Intercoaching AG mit einem Diplom absolviert. Ihre Kenntnisse frischt sie regelmäßig durch zahlreiche Fortbildungen auf.


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