HR 2020: Was macht eine gute Führung aus?

HR 2020: Was macht eine gute Führung aus?

Nicht nur die Digitalisierung, sondern auch der demografische Wandel und der Fachkräftemangel führen zum Wandel der Arbeitswelt. 2015 hat die Studie „Führungskultur im Wandel“ von der Initiative Neue Qualität der Arbeit den IST-Zustand sowie Perspektiven gezeigt.

Die Studie im Überblick

FührungIn Interviews wurden rund 400 Führungskräfte aus unterschiedlichen Branchen und Unternehmensebenen nach ihren Wertvorstellungen, ihrem Handeln und ihren Erwartungen an gute Führung befragt. Die Mehrheit hat die Notwendigkeit zur Veränderung erkannt und weiß, dass es neue Führungskonzepte geben muss. Sie müssen dynamischer, selbstgesteuerter und kooperationsbereiter sein.

Was macht gute Führung aus?

Die Studie zeigt acht Ergebnisse, die eine gute Führung auszeichnen und sie erfolgreich machen.

  • Hierarchische Strukturen sind Vergangenheit
    Linienhierarchien sind nicht mehr aktuell. Die Führung von Unternehmen und Mitarbeitern ist zu komplex geworden, sodass langfristig Maßnahmen wie Zielmanagement und Controlling nicht mehr haltbar sind.
  • Motivation durch Autonomie und Wertschätzung
    Materielle Faktoren sind längst nicht mehr so wichtig für ein motiviertes Arbeiten wie Entscheidungsfreiheit, Selbstverantwortung und Wertschätzung.
  • Kooperation statt Konkurrenz
    Die meisten Befragten der Studie sind sich einig, Effizienz und Profitmaximierung sind nicht mehr so erfolgreich und wichtig, wie eine gute, stabile Zusammenarbeit.
  • Unterschiedlichkeit
    Bewegliche Führungsstrukturen, individuelle Zeiteinteilung und wechselnde Teamkonstellationen fördern Flexibilität und Individualität der Mitarbeiter.
  • Selbst organisierende Netzwerke
    Netzwerkstrukturen sind laut der Mehrheit der Befragten die beste Lösung, um die Herausforderungen der neuen Arbeitswelt zu bestehen. Diese bieten mehr kreative Impulse und Innovationskraft. Außerdem laufen Prozesse schneller ab und sind weniger komplex.
  • Persönliches Coaching
    Um Einfühlungsvermögen und Einsicht zu stärken, müssen Führungskräfte regelmäßig ihre Fähigkeiten und ihr Handeln reflektieren und auswerten. Nur so können sie sich weiterentwickeln und erfolgreiche Prozesse verinnerlichen.
  • Soziale Verantwortung
    Dies ist in Unternehmen ein wichtiger Faktor geworden. Führung muss sich mit verschiedenen Ansprüchen, Interessen und gesellschaftlichen Gruppen auseinandersetzen. Solidarität und soziale Verantwortung sollte daher mehr Raum bekommen und ernst genommen werden.
  • Ergebnisoffene Prozesse
    Laut der Studie ist Prozesskompetenz das wichtigste Ziel im Wandel der Führung. Es ist besser in kleinen Schritten vorzugehen, flexibel und spontan reagieren zu können, als in starren Planvorgaben zu versinken.

Roadmap zur besseren Führung

Die Studie zeigt aber auch drei Schritte, durch die Sie den Führungswandel umsetzen können.

  1. Leadership statt Management
    Im ersten Schritt ist es wichtig, dass Sie Kreativität vor Effizienz und Ertrag setzen. Freiraum für Mitarbeiter mit Fokus auf Identität, Team-Coaching und Empowerment entfacht kreatives Arbeiten, wodurch Effizienz und Gewinn automatisch gefördert werden. Instrumentelle Führungssysteme und starre Hierarchien funktionieren nicht mehr. Arbeiten Sie daher lieber mit dezentralen Teams und einer flexiblen Organisation.
  2. Veränderte Strukturen und Führungsaufgaben
    Selbstorganisierende Netzwerke mit selbstbestimmten Mitarbeitern ist die Zukunft. Das fördert allein schon die interne und externe Kommunikation via soziale Medien. Vereinbaren Sie untereinander Regeln, die sicherstellen, dass alle Teams eine gemeinsame Ausrichtung haben und das Ziel nicht aus den Augen verlieren. Trotzdem sollte eine gute Führung dabei nur den Rahmen vorgeben, zwischen Teams und Mitarbeitern vermitteln sowie die einzelnen Aufgaben synchronisieren, aber nicht ständig kontrollieren und Alleinentscheider spielen. In dieser Phase ist die begleitende Reflexion von Team und Führung sehr wichtig und hilfreich.
  3. Solidarisches Stakeholder-Handeln
    Wenn die ersten beiden Schritte umgesetzt sind und das neue Arbeitsmodell anläuft, ist es wichtig die neuen Unternehmensaktivitäten in einen stabilen Wertekanon einzufügen, damit das neue Konzept zur Unternehmensphilosophie wird und nicht nur als vorrübergehender Test gilt.

Fazit: Eine moderne, digitale Wirtschaft braucht auch eine moderne Führung. Sie muss ein Dialogpartner für die Mitarbeiter sein und in diesen auch Fähigkeiten, Potentiale und Bedürfnisse sehen. Wenn Sie Interesse an einer Beratung für ein zukunftsfähiges Führungskonzept haben, dann schreiben Sie uns gerne eine E-Mail.

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Über Karin Beck-Sprotte

Karin Beck-Sprotte
Karin Beck-Sprotte berät mit ihrem Unternehmen„beck2you“ seit 2004 als Management Coach HR-Professionals. Mehr als 20 Jahre Erfahrung im HR-Business sind ihre Basis. Ihre Ausbildung als Management Coach hat sie an der Intercoaching AG mit einem Diplom absolviert. Ihre Kenntnisse frischt sie regelmäßig durch zahlreiche Fortbildungen auf.


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