Veröffentlicht am 19.04.2016 in Blog
Die voranschreitende künstliche Intelligenz und andere bereits bestehende digitale Revolutionen, wie der 3D-Druck oder Big Data, werden in den nächsten fünf bis zehn Jahren dafür sorgen, dass ein Wandel in der Arbeitswelt stattfindet. Routinejobs werden an Roboter und Softwareprogramme übergehen, denn ca. fünf Millionen Jobs in Deutschland sind in Zukunft automatisierbar, so das Mannheimer Forschungsinstitut ZEW.
Gefährdete Jobs der Zukunft
Kaum ein Arbeitsplatz oder Beruf ist nicht von der Digitalisierung betroffen. Überall nimmt der technische Wandel Einfluss. Doch einige Berufe sind mehr davon bedroht als andere. Nicht nur in Fabrikhallen werden Menschen durch Roboter ersetzt, auch die Bürojobs sind betroffen. Gerade Berufe, wie Buchhalter, Servicemitarbeiter, Kassierer oder Call-Center-Mitarbeiter, die Daten an einem Computer verarbeiten, werden auf kurz oder lang von intelligenten Softwareprogrammen ersetzt. Computer können schon jetzt dazu lernen und Dinge erkennen, wodurch sie neue Situationen ohne menschliche Hilfe erfassen können. So müssen Verwaltungsaufgaben in Zukunft nicht mehr von Menschen durchgeführt werden.
Es kommt aber auch auf den Bildungsgrad an, welcher Job maschinell ersetzt wird und welcher eher nicht. Jobs mit durchschnittlicher Elementarbildung werden viel eher automatisiert. Dahingegen müssen wahrscheinlich nur 18 Prozent der Promovierten um ihre Jobs bangen.
Sichere Jobs in Zukunft
Es gibt jedoch auch Berufe, die in Zukunft weitesgehend sicher bleiben. Entweder, weil sie zwingend menschliche Fähigkeiten benötigen, oder weil sie sich prima mit digitaler Technik ergänzen lassen. Wie zum Beispiel die Medienberufe. Schreibroboter können in Zukunft Standardberichte übernehmen, wie Firmenbilanzen, Börsen- oder Wetterberichte. Solche alltäglichen Informationen kosten Journalisten viel Zeit. Roboter fertigen diese in wenigen Sekunden an. So haben Journalisten mehr Zeit für individuelle Recherchen und Stories, die ein Roboter eher schwer emotional gestalten kann. Auch Wissenschaftler oder soziale Berufe sind weiterhin sicher. Genauso wie Jobs mit sensomotorischen Fähigkeiten, wie Physiotherapeuten oder Zahnärzte.
Aufgaben für Deutschland
Damit der Nachwuchs auf diesen Wandel reagieren kann und vorbereitet ist, muss Deutschland den Blick auf drei Bereiche legen:
- Hohe Bildung
Die Entwicklung tendiert zu Berufen, die eine sehr hohe Bildung erfordern. Der IT-Bereich muss verstanden sowie Maschinen und Programme geschrieben und programmiert werden. Das erfordert Data Scientists und Cloud-Architekten. - Internet der Dinge
Das Internet der Dinge läutet gerade die nächste Entwicklungsstufe der digitalen Wirtschaft ein. Dinge und Sachen werden mit dem Internet verbunden, ob Zahnbürste, Kühlschrank oder Auto. Diese smarten Produkte verändern die Funktionsweise und Organisation von Unternehmen. Deutschland muss in Zukunft den Blick mehr darauf richten, welcher Nutzen aus den gesammelten Daten in die Produktion von Produkten einfließt. - IT-Bildung an Schulen
Der Nachwuchs braucht ein gesichertes Verständnis für die digitalen Prozesse. Daher ist die frühzeitige IT-Bildung wichtig. Fächer, wie Mathe, Informatik und Statistik müssen mehr Aufmerksamkeit bekommen. Allerdings mit Fokus auf dem grundlegenden Verständnis und nicht dem bloßen Lernen von Formeln. Dazu gehört aber auch das kontinuierliche Lernen am Arbeitsplatz mit intensiven Fortbildungen und Workshops.
Fazit: Die Digitalisierung wird auch in Zukunft eine Herausforderung bleiben. Daher ist es wichtig, bereits früh auf Förderung und Bildung zu setzen und sich über die Jobwahl Gedanken zu machen.
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