Veröffentlicht am 09.06.2015 in Blog
Die Disney-Methode habe ich Ihnen bereits vor einigen Wochen als Kreativitätstechnik vorgestellt. In dem folgenden Beitrag gehe ich näher auf diese Methode ein und gebe Einblicke, wie damit Meinungsverschiedenheiten überwunden und Projekte erfolgreich gestemmt werden können.
Eingefrorene Denkweise
Wir lassen uns nicht gerne sagen, dass unsere Ideen Mist sind. Niemand wird gerne ausgebremst. Genauso fällt es uns aber schwer, uns auf innovative oder ausgeflippte Ideen von anderen einzulassen. Wenn diese mit unserer Art zu Denken nicht übereinstimmen, blockieren wir jeden Schritt nach vorne. Das ist auf Dauer sehr frustrierend und führt nie zu neuen Entwicklungen.
In jeder Meinungsverschiedenheit treffen Parteien aufeinander, die alle wertvolle Beiträge liefern. Anstatt sich gegenseitig abzublocken, ist es wichtig Verständnis aufzubringen und auch mal über den Tellerrand zu blicken, andere Perspektiven einzunehmen und sich dafür zu öffnen. Die Disney-Methode kann dabei helfen.
Die Disney-Methode
Wie in dem Beitrag Kreativitätstechniken – Frei Gestalten bereits beschrieben, ist diese Methode eine Kreativitätstechnik, um Blockaden zu lösen und mehrere Sichtweisen auf ein Thema einzunehmen. Das Ganze funktioniert als eine Art Rollenspiel, um seiner üblichen Persönlichkeitsstruktur zu entkommen. Die Methode wurde tatsächlich von Walt Disney, dem Erfinder der Mickey Mouse, begründet und kann allein oder auch im Team angewendet werden. Wichtig ist, dass jeder einmal in jede Rolle schlüpft und daraus seine Ideen beiträgt.
Die Rollen
Die Rollen unterteilen sich in die Stimme des Träumers, des Realisten und des Kritikers. Der eine träumt immer, verwirklicht aber nie etwas. Der andere plant alles realistisch, aber ihm fehlt es an Kreativität. Der Dritte kritisiert lieber jeden und alles, anstatt zu handeln und Ideen umzusetzen. Der Träumer aktiviert die Fantasie und die Kreativität, der Realist liefert praxisorientierte Vorschläge, wie diese fantasievollen Ziele erreicht werden können, während der Kritiker die Idee nüchtern hinterfragt und eine nötige Distanz wahrt. Wichtig dabei ist die konstruktive Sichtweise und kein destruktives Dagegenreden.
Natürlich fällt es nicht jedem Charakter leicht, sich in jede Rolle zu versetzen. Träumer und Realist sind bereits von Natur aus gegensätzlich, aber auch als kritische Person zu träumen, ist nicht so einfach. Doch man muss sich dazu zwingen, wenn man ein effizientes Ergebnis erreichen will.
Das Resultat der Disney-Methode
Bei allen Ideen von jeder Rolle, sollte auch immer ein Handlungsweg bedacht werden. Das ist zwar nicht Hauptschwerpunkt, aber hilft zu einem Ergebnis zu kommen. Wichtig ist es am Ende folgende drei Fragen gemeinsam und einstimmig beantworten zu können:
- Welche Träumer-Ideen sollen weiter verfolgt werden?
- Welche Kritiker-Anmerkungen müssen beachtet und berücksichtigt werden?
- Welche Macher-Schritte sollten als nächstes angegangen werden?
Probieren Sie die Disney-Methode aus. Ob im Unternehmen, bei Meetings oder im Alltag zu Hause. Sie werden sehen, sie lernen sich für andere Meinungen und Ideen zu öffnen und Ihren eigenen Ansichten und Vorschlägen einen größeren Entfaltungsraum zu geben.
Weitere Beiträge zum Thema
> Kreativitätstechniken – Frei Gestalten
> Kreativität: Die Gedanken sind frei
> Verdeckte Konflikte vergiften die Atmosphäre