Mit Social Recruiting einen Talentpool formen

Mit Social Recruiting einen Talentpool formen

Die sozialen Netzwerke bieten nicht nur viele Möglichkeiten zum Austausch im privaten Umfeld, sondern auch im Unternehmertum. Besonders die Personalabteilungen sehen sich mit dem Trend des Social Recruiting konfrontiert. Potentielle neue Mitarbeiter werden über Facebook, XING oder LinkedIn direkt angesprochen. Ein zeitintensiver Prozess, der eine optimale Strategie voraussetzt.

Was ist Social Recruiting?

Karin Beck-Sprotte über Social Recruiting

Zeitungsannoncen und Jobbörsen allein reichen heutzutage nicht mehr aus, um die perfekten Kandidaten zu finden. Mit Social Recruiting werden Jobanzeigen im passenden Stil in den sozialen Netzwerken geschaltet und User mit passendem Profil gezielt angesprochen. Somit wird die Zielgruppe besser sondiert und Nähe zum potentiellen Bewerber aufgebaut.

Der Nutzen für Unternehmen

Ein Unternehmen erzielt durch Social Recruiting vier Vorteile:

1. Vertrauen
Die Direktansprache schafft Nähe und das Gefühl umworben zu werden, wichtig zu sein. Ein ehrlicher, authentischer Austausch unterstützt Ihre Glaubwürdigkeit und bildet Vertrauen gegenüber Ihrem Unternehmen.

2. Kommunikation
Die Chance über soziale Plattformen kommunikative Bewerber zu finden, ist hoch. Vor allem, da die Hemmschwelle dort oftmals geringer ist, als im persönlichen Gespräch. Sie bekommen somit einen tieferen Einblick in die Kandidaten.

3. Qualität der Bewerbungen
Auch der Blick auf das Profil verrät viel über die User hinter den Bewerbungen. Social Recruiting ermöglicht demnach eine präzisere Vorauswahl und erhöht die Qualität.

4. Entlastung
Social Recruiting muss nicht zwangsläufig von der Personalabteilung durchgeführt werden. Das Schalten der Anzeigen und das Ansprechen der User kann eine ausgelagerte Social-Media-Marketing-Abteilung erledigen, die somit den Arbeitsaufwand der Personalabteilung entlastet und gleichzeitig die Qualität von Social Recruiting erhöht.

Worauf muss man achten?

Social Recruiting erfolgt in drei wichtigen Schritten:

  • Zunächst muss die richtige Plattform für Ihr Unternehmen und den zu bietenden Job ausgewählt werden. Wo erreichen Sie Ihre Zielgruppe am besten? Auf Facebook, Twitter oder XING?
  • Dann suchen Sie in dem jeweiligen Netzwerk nach der passenden Gruppe oder Community, damit Ihre Annonce auch direkt auf hohes Interesse trifft und Sie gleich gezielt User ansprechen können.
  • Achten Sie bei der Ansprache aber auf das richtige Wording. Auf dem Businessnetwork XING ist ein anderer Ton zu wählen, als auf der jüngeren und lockereren Plattform Facebook.

Hinzu kommt eine enge Zusammenarbeit mit den Human Resources und der Personalabteilung sowie ein umfangreicher Wissensaufbau von Social Media Skills, um schnell auf Bewerbungsprozesse zu reagieren.

Kostenfaktor Social Recruiting

Die Schaltung von Anzeigen sowie die Ansprache der User in den Social Media ist kostenlos und somit ein ernstzunehmender Kostensparfaktor. Jedoch ist es ein Mythos, dass Social Recruiting so gar keine Investitionen verlangt. Will man es richtig und erfolgreich einsetzen, dann liegen die Ausgaben vor allem im Social-Media-Marketing.

Die meisten Unternehmen haben erkannt, dass ein Social Media Auftritt ein langfristiges Unterfangen darstellt, dass daher eine interne Position bzw. Abteilung erfordert. Diese koordiniert die verschiedenen Interessen in einem Unternehmen und führt im Bestfall eine gute Social Media Strategie durch. Zwar steigert sich damit das Social Media Know-How im Unternehmen, aber es fallen, neben den Personalkosten, auch operative Ausgaben an.

Da wäre die regelmäßige Weiterbildung und Marktbeobachtung hinsichtlich Trends und Dienstleistungen sowie die stetige Pflege der Kanäle (Content-Flow, Interaktion mit Fans/Followern, usw.) Laut verschiedener Studien, werden zum Beispiel die Ausgaben bei XING wie folgt geschätzt: Bei wenig Aufwand und betrieben durch Praktikanten auf rund 7.500 EUR, bei Beschäftigung einer externen Agentur auf um die 15.500 EUR. Die Günstigvariante bei Facebook liegt geschätzt bei 9.000 EUR und mit Agentur bei ca. 26.500 EUR.

Fazit: Ausgaben im Social Recruiting, trotz kostenloser Nutzung der sozialen Netzwerke, bleiben nicht aus, sind jedoch wesentlich niedriger, als externe Agenturen. Zudem bietet es eine moderne und innovative Möglichkeit hervorragende Mitarbeiter zu akquirieren und sich einen eigenen Talentpool aufzubauen.

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Über Karin Beck-Sprotte

Karin Beck-Sprotte
Karin Beck-Sprotte berät mit ihrem Unternehmen„beck2you“ seit 2004 als Management Coach HR-Professionals. Mehr als 20 Jahre Erfahrung im HR-Business sind ihre Basis. Ihre Ausbildung als Management Coach hat sie an der Intercoaching AG mit einem Diplom absolviert. Ihre Kenntnisse frischt sie regelmäßig durch zahlreiche Fortbildungen auf.


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